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05.04.2019

Am liebsten Baum und Party

Während die einen Schüler freitags fürs Klima demonstrieren, hilft eine 4. Klasse aus Mühlebach bei der Aufforstung des Bilcheholz’. Initiiert wurde die Aktion vom Veranstalter der Siebenschläferparty.


Bericht und Bilder: Manuel Nagel, Thurgauer Zeitung, 05.04.2019

Pius Angehrn verteilt Sandwiches an die Schülerinnen und Schüler, die noch vor ein paar Minuten fleissig Löcher gegraben haben. Dort, wo letzten Sommer viele Menschen getanzt haben. «Wir wollen mit dieser Aufforstungsaktion den Wald für die nächste Generation im Schuss halten», sagt der Organisator der Siebenschläferparty im Bilcheholz.

Aber nicht das Partyvolk hatte Schäden im Wald hinterlassen, sondern «der Käfer, der Sturm und das Eschentriebsterben», sagt Angehrn. Mit dem Forstamt und dem Grundeigentümer suchte Angehrn nach Lösungen – und herauskam die Bepflanzung mit der Mühlebacher Schulklasse von Marianne Tschannen.

«Försterwelten» heisst das Programm, an dem die Schulklasse teilnimmt. Viermal gehen die Kinder mit Matthias Tanner, dem Förster des Reviers «AachThurSitter» in den Wald. An diesem einen Freitag setzen sie nun rund hundert Pflanzen und werden dafür von Pius Angehrn mit einem Znüni belohnt.

Nutzung als Eventplatz ist streng reglementiert

Angehrn veranstaltet diesen Sommer bereits die 20. Siebenschläferparty. Orkan Lothar hatte einst im Dezember 1999 auch im Bilcheholz gewütet und so die Grundlage geschaffen für diesen Eventplatz im Wald. Die Nutzung des Platzes für Veranstaltungen sei jedoch streng reglementiert, stellt Revierförster Tanner klar.

Doch für Angehrn ist es wichtig, dass an diesem Wochenende im Juli nicht nur gefeiert wird, sondern dass die Besucher generell für den Lebensraum Wald sensibilisiert werden. So wird es zur Jubiläumsausgabe auch einen Familientag am Samstag geben, an dem mit verschiedenen Aktivitäten Kindern der Wald näher gebracht werden soll. Auch das Forstrevier beteiligt sich daran.

Weiter ist Pius Angehrn auch mit Jägern im Gespräch, dass auch sie einen Posten übernehmen. Er wolle auch zeigen, so Angehrn, dass es eben keine Verschandelung des Waldes ist, sondern dass man sorgfältig und nachhaltig mit ihm umgehe, auch wenn jährlich an zwei Tagen eine so grosse Veranstaltung darin stattfinde. Die von den Kindern neu gesetzten hundert Sträucher, Schwarzerlen und Feldahornbäume sollen diese Bemühung unterstreichen.