Bummeln mit der Kirchstrasse

Frühmorgens sammelten sich Kinder auf dem Schulhausplatz. Für einmal nicht mit Turntasche und Schulsäcken, dafür mit Rucksäcken, Fahrrädern, Scootern, Helmen, Wanderschuhen, Leuchtwesten und Sonnenbrillen.

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Alle zwei Jahre organisiert die Lehrerschaft der Kirchstrasse einen Herbstbummel, bei dem es nicht um Distanzen geht, sondern um Nähe. Das Ziel im Güttingerwald war zum einen nah und zum andern soll es eine Gelegenheit sein, um sich untereinander näher zu kommen; über die Klassen hinaus. Ich unterrichte das fünfte Jahr im Schulhaus Kirchstrasse und stehe bald 34 Jahre im Schuldienst. Aber von allen grösseren Schulhäusern, in denen ich unterrichtete, ist das Schulhaus Kirchstrasse das „friedlichste“, was die Stimmung, die Atmosphäre zum Beispiel auf dem Pausenplatz betrifft. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit das Bemühen der Lehrkräfte bis zum Kindergarten, möglichst oft die Grenzen der eigentlichen Klassen zu sprengen, klassenübergreifend zu arbeiten und immer wieder solche Anlässe wie den Herbstbummel zu organisieren. Begegnungsorte, die Schulhauskultur fördern und damit mit Sicherheit das Wohlbefinden der Kinder und Lehrkräfte. Ein Kind in meiner Klasse meinte: „Warum machen wir nicht auch im Winter einmal einen Herbstbummel?“

Text: Gallus Frei-Tomic, Bild: Brigitte Brauchli

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