News Sekundarschule Egelmoos

14.05.2019

Cybermobbing hautnah miterlebt

Alle 2. Klassen sowie die Kleinklasse der Sekundarschule Egelmoos erlebten ein besonderes Theater zum Thema Cybermobbing.


Drei Schauspielerinnen und ein Schauspieler des Theaters Bilitz führten im Singsaal «Zoff@net», ein Stück über Cybermobbing, auf. Neben Leonie, dem Opfer und Rahel, der Täterin, gibt es die Lehrerin,  Leonies Vater sowie Luca, einen weiteren Jugendlichen und Severin, Rahels Exfreund.

Rahel und Leonie sind beste Freundinnen, bis Severin die Beziehung zu Rahel per SMS beendet. Rahel merkt, dass Severin jetzt mit Leonie zusammen ist. Rahels Cyberattacke gegen Leonie beginnt und Fotos werden im Netz geteilt. In diesem Moment werden die Klassen in die Geschichte einbezogen: Engagiert diskutieren sie über das Verhalten der zwei Mädchen.Eine besonders aktive Lernende wird ins Stück einbezogen und übernimmt die Rolle von Rahel, um eine Verhaltensänderung zu provozieren, während die Zuschauerinnen und Zuschauer als Beobachterinnen und Beobachter fungieren. Anschliessend werden die Reaktionsweisen der Mädchen reflektiert.

Die Schauspieler agieren weiter und zeigen, wie sich Beiträge im Netz viral verbreiten, wenn sie unbedacht geteilt werden. Regelmässig wird solches Verhalten in einer Murmelrunde oder in einer Plenumsdiskussion mit dem Publikum reflektiert. Dabei verstehen es die Schauspielerinnen und der Schauspieler ausgezeichnet, einzelne Jugendliche direkt anzusprechen und ihnen «auf den Zahn» zu fühlen.

Wie Rahel die Schule wechseln möchte, diskutieren die Akteure mit dem Publikum über die Folgen. Als gegen Ende Severin, Leonies neuer Freund auftaucht, merken die Jugendlichen schnell, dass dieser nicht zu Leonie steht, obwohl es ihr immer schlechter geht. Auch in dieser Situation können die Jugendlichen wieder aktiv ins Geschehen eingreifen und den Verlauf des Stückes beeinflussen, indem sie kurzzeitig eine Rolle übernehmen oder Vorschläge für die Fortsetzung des Stückes machen. Nach einem weiteren Zeitsprung setzt sich die Geschichte in der Schule fort. Es kommt zu einer weiteren Konfrontation von Opfer und Täterin. Da greift die Lehrerin ein und fordert, dass die zwei Mädchen ihr Problem endlich lösen sollen.

Die Zuschauer merken, dass eine geeignete Kommunikation unter den Betroffenen ein möglicher  Schlüssel zur Lösung des Problems sein könnte. Nach einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie kehrt Leonie nach Hause zurück und wechselt an eine andere Schule.

«Ich denke, das Forumtheater kam deshalb bei den Jugendlichen sehr gut an, weil die Situation einerseits äusserst lebensnah vermittelt wurde und andererseits sämtliche Akteure authentisch wirkten und sich für die Sache engagierten. Vielen Dank an das Theater Bilitz sowie an unsere Jugendliche, welche sehr diszipliniert und engagiert mitwirkten!»

Text und Fotos: Thomas Kyburz, Sekundarlehrer Sek Egelmoos