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26.05.2020

Steuersegen auch für die Schule

Die Rechnung 2019 der VSG Amriswil-Hefenhofen-Sommeri schliesst fast zwei Millionen besser als budgetiert.


Für die Volksschulgemeinde - hier im Bild Vizepräsident Samuel Oberholzer, Präsident Christoph Kohler, Finanzchef Severin Gutjahr-Preisig und Schulverwalterin Karin König-Ess - ist der Rechnungsabschluss 2019 erfreulich. Der Gewinn beträgt 1,833 Millionen Franken. (Bild: Manuel Nagel)

Bericht: Thurgauerzeitung online 18.05.2020 / Manuel Nagel

Eigentlich hätten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri diesen Sonntag über die Rechnung 2019 abstimmen sollen. Doch in Absprache mit der Evangelischen Kirche und der Stadt Amriswil hatte sich die Volksschulbehörde aufgrund der aktuellen Lage entschieden, die Urnenabstimmung vom 17. Mai auf den Herbst zu verschieben.

Nun werden die Schulbürger also am 27. September entscheiden, was mit dem Ertragsüberschuss von über 1,8 Millionen geschehen soll. Geht es nach der Behörde, so soll eine halbe Million in den Erneuerungsfonds aus Baufolgekosten eingelegt und die restlichen 1'333'196.59 Franken dem Eigenkapital zugewiesen werden.

Als im November 2018 unter dem damaligen Schulverwalter Peter Ebinger das Budget für 2019 präsentiert wurde, da ging die VSG von einem Minus von 150000 Franken aus: Den 32,73 Millionen Franken Ausgaben standen 32,58 Millionen Franken Ertrag gegenüber. Nun darf Ebingers Nachfolgerin Karin König-Ess also ein um fast zwei Millionen Franken besseres Rechnungsergebnis verkünden.

Wie die Stadt, so hat auch die Volksschulgemeinde in den letzten Jahren stets eher vorsichtig budgetiert. Letztmals lagen Budget und Rechnung des Jahres 2011 nahe beieinander, doch seither wuchs die Diskrepanz jährlich und lag in den vergangenen vier Jahren zwischen 1,6 und 2,2 Millionen (siehe Kasten).

Meist waren es unvorhergesehene Steuererträge, die der Stadt sowie den Gemeinden Hefenhofen und Sommeri einen Geldsegen bescherten – und folglich auch der Volksschulgemeinde.

Lehrpersonen bei den Ausgaben sehr diszipliniert

«Das ist auch diesmal der Fall», sagt Schulverwalterin Karin König-Ess. Bei den natürlichen Personen spülte es 1,477 Millionen Franken mehr in die VSG-Kasse als gedacht, bei den juristischen Personen, also Firmen, sind es 539'000 Franken, was zusammen ziemlich genau der Differenz gegenüber dem Gesamtbudget entspricht.

Doch es gibt noch einige andere Posten in der Rechnung, bei denen eine grosse Abweichung zu verzeichnen ist. Als Folge der zwei Millionen Steuermehreinnahmen sanken die Ausgleichszahlungen vom Kanton um rund 433'000 Franken.

Bei den Ausgaben fallen vor allem vier Positionen ins Auge. So konnte die VSG den Zinsaufwand um 153'000 Franken senken, weil sie Darlehen in der Höhe von 6,2 Millionen zurückbezahlen konnte. Ein Mehraufwand ist hingegen beim baulichen Unterhalt (348'000 Franken) und bei den Löhnen des Lehrpersonals (194'000 Franken) erkennbar. Zum einen wurden bei den Schulhäusern die Absturzsicherungen, Blitzschutz, Panikschlösser und Fluchtwegsanierungen fertiggestellt, zum anderen brauchte es eine zusätzliche Klasse in der Primarschule und es wurden mehr Kinder integrativ beschult.

Doch gegenüber dem Budget konnte Karin König-Ess beim Aufwand auch Minderausgaben notieren. Die Schulverwalterin sagt:

«Unsere Lehrerinnen und Lehrer waren auch 2019 sehr diszipliniert und gaben 170'808 Franken weniger für Lehrmittel und Verbrauchsmaterialien aus.»

Ausserdem lägen auch die Ausgaben für Reisekosten, Spesen und Lager 108'557 Franken unter Budget.

Die letzten acht Jahre zehn Millionen über Budget

Im Rechnungsjahr 2011 lagen Budget und Ergebnis nur um 13'500 Franken auseinander. Man erwartete einen Gewinn von 195'300 Franken und es wurden 208'800. Seither jedoch nahm die Differenz fast jährlich zu.

Von 2012 bis 2015 schloss die Schule 703'000, 304'000, 566'000 und 938'000 Franken über dem Budget ab. Das sind im Schnitt rund 628'000 Franken jährlich besser als gedacht. Noch eklatanter fielen die Unterschiede in den folgenden Jahren von 2016 bis 2019, dem aktuellen Abschluss, aus. Vor drei Jahren lag man 1,69 Millionen über Budget, dann 1,6 und 2,24 Millionen. Nun, im soeben abgeschlossenen Rechnungsjahr sind es 1,98 Millionen.