News Kirchstrasse

20.12.2018

Stimmungsvoller Auftritt im APZ


Am zweitletzten Dienstag vor Weihnachten begrüsste Mette Baumgartner, Schulleiterin der Schuleinheit Kirchstrasse, zusammen mit allen Kindern vom Kindergarten bis zur 6. Klasse, die Bewohner des Alters- und Pflegezentrums APZ in Amriswil.

Es dauerte eine Weile, bis der Strom von mehr als 200 Kindern durch den Seiteneingang den Saal gefüllt hatte. Das schien den Betagten nicht viel auszumachen, denn sie schauten, schupsten sich gegenseitig mit den Ellbogen, winkten und lächelten. Und etlichen wird dabei viel aus der Erinnerung aufgetaucht sein, als man selbst noch Kind war und Weihnachten noch jenen Zauber hatte, der vielleicht verloren ging. Es war, als würden die Bewohner des APZs nicht nur in den Liedern und Gedichten aufsaugen, was ihnen zu entgleiten droht. Da war derart viel Wohlwollen und stille Freude auf beiden Seiten spürbar, Respekt und Rührung, dass selbst im Meer von Kindern, die dicht an dicht am Boden sassen, kaum „Wirbel" entstanden.

Es ist Tradition geworden, dass die Schuleinheit Kirchstrasse mit ihren beiden Kindergärten alle drei Jahre einen Strauss von Liedern und Gedichten ins APZ bringt. Man sang von Frieden, den die Welt nötiger hat denn je, nicht nur vom Frieden unter Nationen und Religionen. Man besang den Winter, der sich hier nur mehr zaghaft bis in die Niederungen traut mit melancholischen Melodien, sang vom Christkind, das alle Jahre wiederkommt, eine unendlich scheinende Lichterkette, an der die Kinder noch rätseln und die Hausbewohner mit Erinnerungen bescherte.

Das selber gemachte Gedicht von Eliane und Lena:

Mer schmücked de Baum / wie en Traum. / S’Liecht vo de Cherze / erwärmt üsi Herze. / I dere wundervolle Nacht / hesch du es Wunder vollbrocht. / Am Himmel stoht de Wiehnachtsstern / und alli Mensche händ sich gern.

Die lange Kinderschlange, die sich danach auf den Rückweg zum Schulhaus machte, war spürbar ruhiger als sonst. Und die Bewohner des Alters- und Pflegezentrums durch Wort, Gesang und selbst gebastelte Kärtchen beschenkt und sichtbar eingetaucht in Dankbarkeit.

Anmerkung des Schreibenden: Als 56jähriger stand ich mit der Gitarre zwischen Kindern und Bewohnern. Genau dort, wo ich hingehöre. In vielleicht nicht einmal 20 Jahren werde ich es sein, der sich über einen klingenden Besuch einer so grossen Kinderschar im Publikum des APZs freuen wird. Was sind schon 20 Jahre!

Text: Gallus Frei

Fotos: Mette Baumgartner