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15.06.2015

Warum Vereine für das soziale Zusammenleben wichtig sind

Prof. Dr. Markus Freitag, Direktor am Institut für Politikwissenschaft an der Universität in Bern und Inhaber des dortigen Lehrstuhls für Politische Soziologie, hielt am Montag, 1. Juni 2015 im Kulturforum einen Vortrag zum Thema „Das soziale Kapital der Schweiz".


Er folgte einer Einladung von Schule und Gewerbeverein, welche ihre gemeinsame jährliche Weiterbildungsveranstaltung durchführte.

In der gut besuchten Veranstaltung zeigte Prof. Freitag auf, wie wichtig die realen sozialen Netzwerke für die Zivilgesellschaft sind. Neben dem Humankapital (Bildung, Innovationsfähigkeit) und Finanzkapital (Geld, Investitionen) ist das soziale Kapital für das Fortkommen einer Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Ein reges Vereinsleben (Sportvereine, Gewerbevereine, Kulturvereine, politische Parteien usw.) ist ein Ausdruck für das Funktionieren einer Gemeinschaft. Erstaunlicherweise ist das Engagement in Vereinen dort grösser, wo auch mehr Wohlstand angesiedelt ist. Es ist aber auch zu beobachten, dass die Jugendlichen von heute weniger Interesse zeigen, sich in Vereinen zu engagieren. Insgesamt zeigt sich der Abwärtstrend  am Deutlichsten in der stark abnehmenden Bereitschaft sich für ein Amt in der lokalen Politik zur Verfügung zu stellen. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen zu wollen, ging in den letzten Jahren drastisch zurück.

Bei den Zuhörern stiess vor allem die Liste auf grosses Echo, in der Prof. Freitag 150 Vorschläge macht, wie das Sozialkapital durch jeden einzelnen gefördert werden könnte.

Diverse Fragen der Zuhörer zeigten, dass hier wichtige Fragen angesprochen wurden (Buch: Markus Freitag, das soziale Kapital der Schweiz, Verlag Neue Zürcher Zeitung).