News Oberfeld

13.04.2016

Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Diese Woche macht das Pandamobil des WWF im Schulhaus Oberfeld halt. Dabei wirbt Animatorin Isabelle Affentranger für mehr Akzeptanz der Wölfe – und stösst bei den Schulkindern auf viel Verständnis.


Bericht und Bild: Manuel Nagel

«Viele Kinder denken, dass der Wolf Menschen fressen würde», erzählt Isabelle Affentranger. Die Mitarbeiterin des WWF tourt mit einem Bus durch die Schweiz und ist diese Woche zu Gast in Amriswiler Schulen, um diesen Irrtum zu korrigieren.

Luchs besser akzeptiert

Das negative Image von «Meister Isegrim» habe sicher auch mit der Rolle des Wolfes in den Märchen zu tun, vermutet Affentranger. Zudem sei er ein Rudeltier, und auch das Heulen wirke auf viele unheimlich. «Die 160 Luchse in der Schweiz geniessen viel mehr Akzeptanz als die etwa 30 Wölfe im Tessin, im Calandagebiet und im Wallis.»

Bauer ist selber schuld

Die Amriswiler Schulkinder seien jedoch weniger voreingenommen, findet Isabelle Affentranger. Wenn sie den Mädchen und Jungen erzählt, dass der Wolf hin und wieder auch Schäfchen reisse, dann schlage ihr keine Empörung entgegen, sondern viele sind der Meinung, dass der Bauer ja auch ein wenig selber schuld sei, dass er seine Tiere nicht besser beschütze.

Wölfe und Bären in Mazedonien

Auf der anderen Seite gebe es auch Bauernkinder, die auf dem Hof selber Schafe haben und deshalb mehr Mitgefühl für diese haben würden. «So oder so bewegt das Thema die Kinder und ist für sie sehr aktuell», berichtet Isabelle Affentranger. Während die Wolfspopulation in der Schweiz noch überschaubar ist, erzählen ihr mazedonischstämmige Kinder von der Heimat ihrer Eltern, dass es dort viele Wölfe und auch andere wilde Tiere gebe. Ein Mädchen habe sich zum Beispiel daran erinnert, dass beim Grossvater ein Bärenfell im Wohnzimmer liege.